Künstliche Intelligenz im Alltag

Wissen Sie, wie oft Sie im Alltag schon heute von Künstlicher Intelligenz profitieren? Viele Unternehmen setzen die Technologie ein: Teilweise versteckt und teilweise sehr offensichtlich. Manche, um Mehrwerte eines bestehenden Produktes oder einer Dienstleistung zu verbessern, manche aber auch als Basis für ganze Geschäftsmodelle. Folgend geben wir Ihnen einen kleinen Einblick, wo und wie wir schon heute KI im Alltag nutzen können – egal ob bewusst oder unbewusst.

Auf dem Weg zur Arbeit:

Es ist 6:45 Uhr. Der Wecker an Lieschen Müllers Nachttisch klingelt nicht. Stattdessen ertönt aus dem Amazon Echo Dot im Bücherregal Coldplays „Viva La Vida“ zur Einstimmung in den Tag. Mit den Fragen „Alexa, wie wird das Wetter heute?“ und „Alexa, gibt es auf dem Weg zur Arbeit Stau?“ startet Lieschen in den Tag. Ihr persönlicher Sprachassistent antwortet ihr prompt. Der Tag bringt schönes Wetter mit sich, doch aufgrund eines Unfalls auf der A5 verlängert sich der Weg zur Arbeit um 25 Minuten. Daher gönnt sich Lieschen heute lieber einen doppelten Espresso zum Frühstück. Auch diesen bestellt sie per Alexa, denn in ihrer Kaffeemaschine sind ein WLAN-Modul und ein kleiner Computer integriert.

Für die Faulen unter uns hat Spotify USA eine kleine „Wake Up“-Playlist veröffentlicht. Hier geht es zur Playlist.

Neben Alexa des Amazon-Konzerns gibt es viele weitere Sprachassistenten, die unseren Alltag erleichtern sollen. Die derzeit beliebtesten sind die konzerninternen Eigenentwicklungen der großen Tech-Konzerne: Siri von Apple, Google Home, Cortana von Microsoft und Bixby von Samsung.

Das Magazin NETZWELT hat verschiedene Sprachassistenten ausführlich getestet: Hier geht es zu den Testergebnissen.

Und während sie dank der Online-Navigation ihres Fahrzeugs den Stau auf der A5 umfährt, kann Lieschen sich voll und ganz auf den Tag konzentrieren. Denn in ihrem Firmenwagen aktuellen Baujahrs kann sie per Apple CarPlay mit Apples Sprachassistenten Siri sprechen: Sie verfasst mehrere WhatsApp-Nachrichten an Freunde, lässt die aktuellen Nachrichten der Tagesschau in 90 Sekunden vorspielen und fragt den Abfallkalender ihres lokalen Entsorgungsbetriebs nach dem nächsten Abfuhrtermin. In den letzten Minuten des Wegs zur Arbeit ruft sie noch die Hotline ihres Mobilfunkanbieters an: Sie möchte für ihr neues Tablet eine zweite SIM-Karte bestellen. Auch in der Hotline erwartet Lieschen ein Sprachassistent. Dank diesem hat sie die Karte innerhalb von 3 Minuten bestellt.

Das Beratungshaus Deloitte hat das Potenzial von Sprachassistenten für Händler und Hersteller analysiert, lobt die Potenziale und kritisiert gleichzeitig das drohende Oligopol der Tech-Giganten. Hier geht es zur einer Übersicht der Studie.

Was Lieschen nicht weiß: KI ist einer der entscheidenden Gründe dafür, dass Online-Routenführungen in Fahrzeugen wie Google Maps so nützlich sind. Denn dank Millionen von vernetzten Smartphones kann beispielsweise Google stockenden Verkehr oder Gefahrenstellen frühzeitig erkennen. Bremsvorgänge werden von der Sensorik der Smartphones erkannt und an den Konzern übermittelt. Mithilfe von KI werden diese Daten evaluiert und folgende Fahrer:innen innerhalb von Sekunden alarmiert. Die KI prüft beispielsweise, ob ein Auto wirklich verunfallt oder scharf bremst oder ein:e Reisende:r in einem Bus sein Smartphone zu einem Freund zwei Reihen vorwirft.

Doch KI wird im Alltag auch in die andere Richtung verwendet. Nicht nur, um Reisenden und Pendler:innen das Autofahren möglichst angenehm zu gestalten, sondern auch, um die Einflüsse auf Anwohner:innen oder Insekten zu minimieren. So unterstützt beispielsweise das Unternehmen Urban Lighting Innovations Kommunen dabei, das Insektensterben zu bremsen, indem die Lichtstärke von Straßenbeleuchtungen an das Verkehrsaufkommen angepasst wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier.

Auf den letzten Metern vor ihrer Arbeitsstätte legt Lieschen noch einen Stopp beim Bäcker ein. Sie geht dort gerne einkaufen, süße Teilchen für den Nachmittag, denn das Sortiment passt immer zu ihrem Appetit und ihrer Laune.

Was sie nicht weiß: Der Bäcker ist nur eine Filiale einer Großbäckerei. Diese kooperiert mit einem Start-up, das KI-basiert den Bedarf der verschiedenen Gebäcke vorhersagt. So kann die Filiale vor Ort bei Grillwetter auch am frühen Abend um 18:00 Uhr noch ausreichend Baguette für alle Grillfans anbieten, während die süßen Teilchen pünktlich um 17:30 Uhr ausverkauft sind. Die Absatzprognose sorgt für zufriedene Kunden und weniger Lebensmittelabfälle.

Während große Handelskonzerne eigene KI-basierte Systeme für die konzerninternen Filialen aufbauen, bieten Unternehmen wie BäckerAI auch kleineren Kunden Möglichkeiten, optimale Bestellmengen und nachhaltigeres Wirtschaften umzusetzen. Hier geht es zum Start-up BäckerAI.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wo und wie KMU, Start-ups und Experten KI einsetzen?

Auf den Seiten der German AI Association können Sie deren Mitglieder nach Branchen und Technologiefokus sortieren und Informationen über die Produkte und Lösungen der rund 400 Mitglieder erfahren. Hier geht es zur Website.