KI will rock you?

Welche Rolle Künstliche Intelligenz in der Musikbranche spielt

Er lässt uns einfach nicht mehr los: Dieser eine Song, der sich mit seiner unwiderstehlich eingängigen Melodie fest in unseren Ohren eingenistet hat – wohl jeder von uns kennt dieses Gefühl. Musik kann zu Tränen rühren, trösten oder auch die Glückshormone aktivieren. Das alles sind sehr menschliche Emotionen, daher stellt sich die Frage: Kann eine Künstliche Intelligenz bei der Erzeugung solcher Emotionen überhaupt eine Rolle spielen?

Johann Sebastian Bach gilt als einer der bekanntesten und bedeutendsten Musiker und Komponisten überhaupt. Er starb 1750, also vor über 270 Jahren, dennoch lebt seine Musik weiter – und das nicht nur metaphorisch. So bilden seine Kompositionen die Basis für die KI „DeepBach“. Diese KI ist in der Lage, Musik im Stil Bachs zu erstellen. Hierfür hat sie die unverwechselbaren Muster und Strukturen seiner Werke analysiert. Wie ein aus diesen Daten komplett neu generiertes Stück klingt, könnt ihr euch hier anhören.

Doch inwieweit kann eine solche Komposition erfolgreich sein? Für die Bewertung durch die Zuhörerschaft und somit auch für den Erfolg der Komposition sind zwei Aspekte von Bedeutung:

  1. Wie qualitativ hochwertig und ansprechend ist die Komposition? 
  2. Ist erkennbar, dass sie von einer Maschine stammt?

Die zweite Frage lässt sich derzeit in der Regel noch bejahen, weswegen die meisten Stücke nach der Erstellung durch eine KI von einem Menschen überarbeitet werden.

Doch nicht nur bei der Komposition, auch bei der Analyse von Musik spielt Künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle. So ermöglicht sie, komplexe Phänomene wie etwa Tempi oder den Ausdruck eines Stücks zu vergleichen. Dadurch wird es möglich, verschiedene Künstler und Dirigenten nebeneinanderzustellen und von diesen jeweils ein individuelles Stilprofil anzufertigen.

Wie kreativ ist KI?

Ein Vorteil von KI-basierter Kreativität: Sie wird, anders als unsere, nicht durch menschliche Faktoren eingeschränkt.

Hat eine KI einmal gelernt, wie das Komponieren eines Beatles-Songs funktioniert, kann sie dieses Wissen immer wieder anwenden. Sie hat keine Schreibblockade und arbeitet schnell, ohne dass ihr Einfallsreichtum versiegt.

Künstliche Intelligenz kann außerdem auch Laien und Anfängern erleichtern, eigene Musik zu komponieren. Hierfür müssen sie teilweise noch nicht einmal das Notenlesen beherrschen.

Dennoch wird es sicherlich nicht dazu kommen, dass kreative Prozesse vollständig von Computern übernommen werden. Denn Kreativität zeichnet und macht den Menschen aus. Er hat großen Spaß daran, neue Dinge zu erschaffen und sich mit seinen eigenen Ideen auszuleben.

Zum Abschluss findest du hier noch ein interessantes Beispiel zu einem Song, der mithilfe von vier verschiedenen KI-Musikprogrammen komponiert wurde.

Was ist deine Meinung: Kann Künstliche Intelligenz wirklich kreativ sein? Oder ist sie immer nur so kreativ wie der Input, den sie erhält?

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Genutzte Quelle:

Volland, Holger, Einsatzgebiete Künstlicher Intelligenz in der inhaltlichen Arbeit von Kulturbetrieben (2019). In: Herrmann, Clara, Pöllmann, Lorenz (Hrsg.), Der Digitale Kulturbetrieb, Strategien, Handlungsfelder und Best Practices des digitalen Kulturmanagements, S. 116 ff. Berlin: Springer Gabler.

Autorin: Vanessa Schmidtke, Praktikantin Social Media HubWerk01