Künstliche Intelligenz in den Medien

Immer dort, wo es viele Daten gibt, fangen die Augen der Konstrukteure von Künstlicher Intelligenz an zu strahlen – denn hier liegt viel Potenzial zur Automation. Anders als der Mensch kann ein Künstliche Intelligenz diese Datensätze nämlich innerhalb von Sekunden durchforsten, ihre Schlüsse ziehen und Auswertungen vornehmen. Auch die Medienbranche hat die vielseitigen Chancen dieser Technologie bereits entdeckt und setzt diese vielseitig ein. Kernelemente sind hier die Recherche, Verarbeitung und Verbreitung von Medieninhalten.

Ghostwirter KI? – KI-basierte Texterstellung

Künstliche Intelligenz kann bei der Erstellung von Texten unterstützen, Datenquellen können hierbei automatisiert erfasst und ausgewertet werden. Als Eingabe hierfür können bspw. Wetterdaten oder Sportergebnisse verwendet werden. Diese werden dann von der Künstlichen Intelligenz in einer Datenbank gesammelt. Anschließend  werden diese Daten mit Textbausteinen zu einem Artikel verknüpft. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, dass das Wording zum Inhalt passt. Die Künstliche Intelligenz kann hier derzeit aber lediglich Routinearbeiten erledigen. Besonders gut funktioniert die Anwendung der KI dann, wenn die Beiträge auf wiederkehrenden Strukturen aufbauen. Bezüglich der Medien und vor allem in Bezug auf Journalismus kann KI hier vor allem eine unterstützende Rolle einnehmen, und Journalist:innen von lästigen Aufgaben befreien. Meinungen oder das Einfangen von Stimmen kann sie jedoch nicht übernehmen und auch generelle strategische Entscheidungen können natürlich nicht von einer Künstlichen Intelligenz getroffen werden.

Detektiv KI? – Erkennung von Fakenews

Immer wieder kursieren Nachrichten im Netz, dessen Glaubwürdigkeit es zu hinterfragen gilt. Zur Verifizierung der Echtheit von Informationen kann Künstliche Intelligenz mittels „Open Source Intelligence“ unterstützen. Hierbei wird dann zu einem Thema in mehreren Quellen gleichzeitig gesucht. Gerade in unserer immer schneller werdenden Welt ist die Verwendung dieser Technik unabdingbar, um unmittelbare und zugleich zuverlässige Berichterstattung zu gewährleisten.

Chamäleon KI? – Personalisierung durch Maschinelles Lernen

Die Personalisierung von Inhalten spielt in der Online-Welt eine signifikante Rolle. Schauen Sie sich doch mal die Startseite von Netflix bei einem Ihrer Freunde an. Sie werden feststellen: Es sieht eventuell komplett anders aus als Ihre Startseite, auch wenn die selben Serien beworben werden. So sehen Sie im Beispiel unten, dass die aktuelle Top 1-Serie in Deutschland „Stranger Things“ (Stand Juni 2022) bei einer Stichprobe von 4 Accounts drei verschiedene Erscheinungsbilder aufweist. Angepasst werden die Bilder hierbei an persönliche Präferenzen der Konsument:innen, um so die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sie sich die Serie anschauen. Netflix nutzt also Maschinelles Lernen, um den Nutzer:innen Filme und Serien vorzuschlagen. Hierbei werden schon über 80 % der Filme und Serien durch dieses selbstlernende Empfehlungs-System vorgeschlagen. Ziel dabei ist es, eine möglichst hohe Relevanz zu erreichen. [1]

Vergleich: Darstellung der Serie „Stranger Things“ auf Netflix
Bildquelle: Netflix

Und nun?

Keep in mind: Niemand erwartet, dass Sie direkt Vollgas geben, wenn es um Künstliche Intelligenz geht. Probieren Sie sich an kleinen Projekten und versuchen Sie, die Technologie zu verstehen und so den optimalen Nutzen für sich selbst aus der vielversprechenden Zukunftstechnologie zu ziehen. Gerne unterstützen wir Sie dabei, sich mit den passenden Akteuren zu vernetzen. Schauen Sie doch mal bei einem unserer Netzwerkveranstaltungen wie dem AfterWork vorbei!

Genutzte Quelle:

[1] Mayer, C. P. (2018). Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen: Hintergrund, Anwendungsfälle und Chancen für Medienunternehmen. MedienWirtschaft15(3), 30–35. https://doi.org/10.15358/1613-0669-2018-3-30

Autorin: Vanessa Schmidtke, Online-Marketing HubWerk01